Die Förderung von Musik ist in Deutschland ein kultureller Auftrag. Öffentliche und private Musikschulen spielen dabei eine große Rolle. Die Entwicklung der Musikschulen seit der Gründung des Verbands deutscher Musikschulen ist beträchtlich. So waren 1952 neun Musikschulen Mitglieder dieses neuen Verbands, 2018 waren es 928 Musikschulen aus allen Teilen Deutschlands. Der zwischenzeitlich ebenfalls gegründete Bundesverband der Freien Musikschulen ist der Dachverband von derzeit etwa 400 privaten Musikschulen und -instituten in der Bundesrepublik Deutschland.
Diese Schulen übernehmen allesamt vornehmlich die Aus- und Fortbildung in der E-Musik, womit die ernste Musik mit Klassik zu verstehen ist, sowie in der U-Musik, die als Unterhaltungsmusik mit populärer und kommerzieller Ausrichtung Bereiche wie Pop-, Schlager- und Rockmusik, aber auch Volksmusik, Volksschlager und Jazz abdeckt. Sie richten sich mit ihrem Musikunterricht vor allem an Kinder und Jugendliche.
Musikschulen vor Ort
Die Musikschulen dienen vor allem der musikalischen Förderung junger Menschen in Städten und Gemeinden. Sie sind entweder öffentliche und damit gemeinnützige oder private Musikschulen. Als gemeinnützige Institutionen werden sie durch öffentliche Mittel von jährlich über 2,4 Milliarden Euro unterstützt. Die Privatschulen finanzieren sich dagegen durch Mitgliedsbeiträge, Sponsoring, Unterstützung durch Stiftungen und über Spenden, die bei 400 Millionen Euro im Jahr liegen. Während die öffentlichen Musikschulen bildungs-, kultur-, jugend- und sozialpolitisch gebunden sind und in diesem Sinn auch arbeiten, bauen sich die privaten Musikschulen anders auf. So kann als eine solche Privatschule durchaus der Unterricht an bestimmten Instrumenten eines Musikgeschäfts oder auch die Zusammenarbeit von privaten Musiklehrerinnen und -lehrern in einer kleinen Schule verstanden werden.
Die staatliche Unterstützung der öffentlichen Musikschulen beschränkt sich dabei nicht nur auf musikbegabte Kinder und Jugendliche. Das Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung (2018 – 2022)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) richtet sich beispielsweise an bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche und ist ausdrücklich auf Aktivitäten wie Kurse oder Kinder- und Jugendfreizeiten vor Ort ausgerichtet. Der Bundesverband der Freien Musikschulen engagiert sich mit „Kids Love Music“ für die Förderung sozial benachteiligter Musikschülerinnen und -schüler.